Die Anwendung der Dendrochronologie bei der Altersbestimmung alter Meisterviolinen

Die Dendrochronologie (griechisch dendron „Baum“, chronos „Zeit“, logos „Lehre“ – „Lehre vom Baumalter“) ist eine Datierungsmethode bei der Jahrringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen Breite einer bestimmten bekannten Wachstumszeit zugeordnet werden. Dieses Verfahren ermöglicht eine sichere Altersbestimmung bei Gebäuden ebenso wie bei Musikinstrumenten. Dendrochronologischen Ergebnisse lassen nur eine Aussage zu: Dieses Stück Holz ist in diesem Zeitraum gewachsen. Nur wenn die Waldkante, der Bast noch vorhanden ist, kann das Jahr der Baumfällung genau bestimmt werden. Wie lange die Lagerzeit zwischen Holzeinschlag und Verarbeitung dauerte, kann weder bei Bauholz noch bei Musikinstrumenten gesagt werden. Holz zeichnet durch sein Wachstum in den Jahrringen die Klimaverhältnisse der Vergangenheit auf. Die Jahresringstruktur eines Baumes ist dadurch sehr aussagekräftig, jedoch regional unterschiedlich. Niederschlagsarme Zeiten und niedrige Temperaturen bewirken ein geringes Wachstum, warmes und feuchtes Wetter fördern einen starken Wuchs. Oft kann das Holz exakt datiert werden, im günstigsten Fall auch die Region benannt werden, in der der Baum gewachsen ist.

Die meisten Violindecken sind aus zwei Fichtenbrettern zusammengeleimt. Beim Zusammenfügen der beiden Deckenhälften wird Holz abgehobelt. Man geht davon aus, dass mindestens ein Jahresring bei weitjährigen, entsprechend mehr bei sehr feinjährigen Fichtendecken, verloren geht. Bei der Datierung des jüngsten Jahresrings handelt es sich also um den frühesten möglichen Termin der Verarbeitung.

Als Dienstleistung bieten wir Ihnen diese dendrochronologische Analyse an.
Unser Spezialgebiet sind die vogtländischen Streichinstrumente, von denen wir eine der größten Datensammlung besitzen.